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Betriebsblindheit und Ihre Folgen - Imagebildung

Aktualisiert: 18. März 2021

Guten Morgen zusammen,


seit fast 15 Jahren arbeite ich schon mit Euch zusammen. Dabei durfte ich schon zahlreiche Physio- und Rehaeinrichtungen kennenlernen und mit Euch gemeinsam gestalten. Am Rande: "Das Schönste dabei ist die Entwicklungen über die Jahre zu sehen. Von der anfänglichen Unsicherheit, den berechtigten Ängsten und auch der Aufregung durch die vielen Projektfragen bis hin zu einer etablierten Praxis".


Leider schleicht sich - das ist übrigens betriebsübergreifend - eine gewisse menschliche "Betriebsblindheit" ein. Das finde ich ersteinmal menschlich. Die Frage ist, wie weitreichend ist diese? Eine kleine Geschichte aus meiner Berufserfahrung. Vor rund 20 Jahren hatte ich das Glück, anderthalb Jahre als Tennistrainer im Jandia Playa auf Fuerteventura zu arbeiten. Dabei ging ich mehrfach täglich den Weg von meiner Unterkunft hin zu der Tennisanlage. Kurz nach dem Verlassen des Mitarbeiterbereichs, bog ich auf einen Hauptweg ein, den auch die Gäste intensiv nutzten.


Nach ein paar Monaten staunte ich nicht schlecht, als mir mein Clubdirektor bei einem turnusmäßigen Rundgang folgende Frage stellte: "Marc, fällt Dir etwas auf?" Ich scannte aufmerksam die Tennisanlage in der Hoffnung ihm schnell eine Antwort zu geben - vergeblich! Er wiederholte seine Frage. Mir viel aber noch immer nichts auf. Dann gingen wir noch mal den Weg gemeinsam ab und plötzlich ragte ein massives Palmenblatt in mein Gesicht. Es schien über die Nacht enorm gewachsen zu sein. Meine Erklärungsversuche fruchteten aber nicht. ; - )


Fazit: In den Monaten wuchs das Palmenblatt täglich weiter in den Weg und ich habe es einfach nicht wahrgenommen. Ich bin dem Blatt auf dem Weg zur Tannisanlage unbemerkt mehrfach ausgewichen.


Meine Empfehlung: Geht regelmäßig mit Euren Mitarbeitern durch die Praxis. Nehmt dabei die kritischen Augen der Patienten ein. Ich sehe immer mal wieder "Kürmelecken". Es lohnt sich auch immer mal wieder ein Blick durch das Kopfteil der Liege. Wie bewertet wohl ein Patient Eure Arbeit, wenn er Staub und Dreck auf der Liege sieht?


Für mich ist es nicht immer einfach darauf hinzuweisen, weil es ja auch ein Stück "Kritik" ist und die mögen wir ja alle sehr gerne.


Leider gibt es bekanntlich keine zweite Chance für einen ersten Eindruck. Einige Monate nach der Einrichtung einer Praxis mit einer sehr schönen Empfangstheke fiel mir im Eingangsbereich ein Stativ-Wärmestrahler auf. Aus Therapeutensicht sicherlich ein optimaler Standort. Dieser verschandelte aber die beabsichtigte Wirkung des Empfangsbereichs.


Das Schlimme an meinem Palmenbeispiel: Bedenkt man, dass größere Gäste bestimmt schon mehrmals in das Blatt gelaufen sind, hat mich niemand darauf angesprochen. Die Kritik erfolgte sicherlich im Stillen. So ist es auch leider überwiegend bei Euren Patienten. Sie werden Euch nicht direkt ansprechen aber es bestimmt herumerzählen.


Durch einen regelmäßigen Rundgang könnt Ihr Euer Image verbessern - kostenlos.


Ihr dürft meine Anregungen gerne kommentieren und teilen.


Ein schönes Wochenende!


Liebe Grüße,


Euer Physiofreund

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